Wie Musik Menschen prägt – von der Geburt bis ins hohe Alter
Senior:innen & Demenz (60–70+)
Musik gegen Demenz: Erinnerung, die bleibt
Mit zunehmendem Alter lässt die Leistungsfähigkeit des Gehirns nach. Das ist ein natürlicher Vorgang. Bei manchen Menschen jedoch schreitet dieser Abbau krankhaft voran. Demenz betrifft mittlerweile Millionen Menschen weltweit. Die gute Nachricht: Musik kann helfen, diesen Verlauf zu verlangsamen oder trotz Krankheit die Lebensqualität zu verbessern.
Das Nervensystem von Menschen mit Demenz verliert oft die Fähigkeit, Sprache und Ereignisse richtig zu verarbeiten. Doch das Musikgedächtnis bleibt erstaunlich lange erhalten. Selbst Menschen, die nicht mehr sprechen können, erinnern sich an Lieder aus ihrer Kindheit. Musik aktiviert das limbische System – jenes Zentrum im Gehirn, das für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist – und kann längst verloren geglaubte Lebensfreude wieder zum Vorschein bringen.
Musik unterstützt ältere Menschen dabei, sich besser zu orientieren. Sie gibt dem Tag Struktur, bringt Bewegung in den Alltag und kann Ängste lindern. Und nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Angehörigen entsteht durch gemeinsames Singen oder Musizieren ein wertvoller Raum der Verbindung. Es sind Momente echter Begegnung – jenseits der Krankheit.
Ein Instrument im Alter zu spielen, ist ein Geschenk an sich selbst. Und wer sein Leben lang musiziert hat, erlebt jetzt, wie wertvoll dieses Fundament ist. Musik schenkt Freude, Klarheit, Gemeinschaft und ein Gefühl von Würde. Sie bewahrt Erinnerungen. Sie spricht die Seele an. Und sie bleibt, wenn Worte verschwinden.